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Wie Sie trotz aller Hürden einen Verlag finden können

Verlage schotten sich ab

Verlagssuche war für Autoren schon immer ein schwieriges Geschäft. Seit Jahren erlebe ich in meinen Coachings, dass sich viele von ihnen abgewimmelt und überhaupt nicht wertgeschätzt fühlen. Sie haben den Eindruck, dass die Verlage überhaupt keine Lust auf Manuskriptangebote und neue Autoren haben.  

Spätestens mit Corona ist das aber alles noch einmal schlimmer geworden: Die Verlage schotten sich nunmehr total ab und versuchen Autoren mit immer neuen Hürden davon abzuhalten, sich an sie zu wenden! Das fängt schon bei der Frage an, wie man sie kontaktieren kann. Die Antwort wird auf den Webseiten irgendwo gut versteckt. 

Und dann das komplizierte Procedere: Manche verlangen 10 Seiten Probetext, andere 20 oder 30, bitte nur auf einem Stick. Andere wollen so einen Stick auf gar keinen Fall. Einige wünschen Kontakt nur per Mail, andere nur per Post. Und dann: „Bitte sehen Sie von Nachfragen ab.“ Rückmeldung gibt es nach 8 oder 12 Wochen oder erst erst nach 6 Monaten, aber: „Sollten Sie keine Antwort erhalten, betrachten Sie dies bitte als Absage.“

Wankendes Geschäftsmodell

Was steckt dahinter? Nun, die Umsätze der meisten Verlage sinken oder stagnieren. Und ihr Geschäftsmodell gerät auch immer mehr ins Wanken – denn heute braucht sie kein Mensch mehr, um ein Buch zu veröffentlichen. 

Dadurch ergibt sich eine paradoxe Konstellation: Einerseits sind die Verlage auf neue Ideen, neue Themen und neue Autoren angewiesen. Zugleich scheuen sie aber vor Experimenten zurück, sie setzen lieber auf bekannte Autoren und Themen, die im eigenen Verlag oder in anderen Verlagen schon mal funktioniert haben. 

Wenn Sie nun also als neuer Autor mit neuen Themen diese Verlage ansprechen, löst das bei denen weniger Freude aus als Angst und Sorge vor nicht kalkulierbaren Risiken. 

Auch wenn es heute oft keinen Spaß mehr macht: Beziehen Sie die spröde Reaktion nicht auf sich. Das abweisende Verhalten der Verlage hat oft mehr mit deren Problemen zu tun als mit der Qualität Ihres Angebotes. Bleiben Sie hartnäckig. Es gibt immer noch aufgeschlossene Verlage, die an Ihnen interessiert sind! 

Die 7 goldenen Regeln für die Verlagssuche

Und Sie erhöhen Ihre Chancen, die Aufmerksamkeit eines Verlages zu gewinnen, beträchtlich, wenn Sie die 7 goldenen Regeln für die Verlagssuche kennen:

1. Wählen Sie die Verlage gezielt aus!

Schauen Sie sich die Kandidaten sehr genau an. Manche Autoren schreiben wahllos eine Unzahl von Verlagen an, nur weil sie deren Namen schon einmal gehört haben. Das ist vergeudete Energie, auf beiden Seiten. Wählen Sie sorgfältig aus. Gehen Sie auf die Webseiten der Verlage, schauen Sie sich die Programme und die Bücher und die Autoren an. Und suchen Sie so nach einer Umgebung, in der Sie sich mit Ihrem Buch wohlfühlen, in die Sie hineinpassen. 

Nehmen Sie nicht zu viele Verlage, maximal fünf oder sechs, damit Sie fokussiert bleiben. Aber auch nicht zu wenige, damit Sie die Vergleichsmöglichkeiten haben.

2. Sprechen Sie die Verlage individuell an!

Zeigen Sie dem Verlag, dass Sie ihn sehr bewusst ausgesucht haben. Begründen Sie, warum Sie der Meinung sind, dass Ihr Buch besonders gut in sein Programm hineinpasst. Welche Titel gefallen Ihnen, was spricht Sie besonders an, wofür schätzen Sie diesen Verlag ganz besonders?

3. Erstellen Sie ein professionelles Exposé!

Machen Sie sich klar, dass Verlagsmenschen nicht viel Zeit haben. Kommen Sie auf den Punkt und geben Sie Antworten auf beispielsweise diese Fragen: Für welche Zielgruppe schreiben Sie? Mit welcher Motivation sollen Leser Ihr Buch kaufen wollen? Wie unterscheidet sich Ihr Buch von anderen auf dem Markt?  Was macht Ihr Buch unverwechselbar? Warum ist Ihr Thema für heutige Leser relevant? Woher beziehen Sie Ihre spezifische Autorenkompetenz? Wie gut sind Sie vernetzt? Das interessiert die Verlage mehr als ellenlange Inhaltsangaben.

4. Machen Sie sich selbst schon Gedanken über die Vermarktung!

Manche Autoren glauben, der Verlag mache schon das Marketing für sie. Doch das ist leider ein Irrtum. Bis auf wenige Spitzentitel bekommen die meisten Bücher nur ein Standardmarketing, das seinen Namen oft nicht verdient. Einer der ersten Fragen, die Ihnen Verlage stellen, ist: „Was können Sie denn für das Marketing Ihres Buches tun?“ Und dann nehmen sie bevorzugt Autoren, die dort besonders aktiv sind und ihnen die Arbeit abnehmen. Sie müssen sich also auf jeden Fall selbst um Marketingfragen kümmern (und dabei können wir von GORUS Sie auch unterstützen)!

5. Kommunizieren Sie auf Augenhöhe! 

Gehen Sie nicht mit der Einstellung auf Verlage zu, dass Sie sie unbedingt brauchen. Sie haben allen Grund, die Verlagssuche entspannt und selbstbewusst anzugehen: Verlage brauchen Autoren – aber Autoren brauchen nicht mehr unbedingt Verlage. Machen Sie sich bewusst und versuchen Sie das auszustrahlen: Sie schlagen dem Verlag mit Ihrem Buchprojekt einen interessanten Deal vor, der beiden Seiten etwas bringt. Sie bitten nicht um Veröffentlichung, sondern Sie haben etwas zu bieten.

6. Versuchen Sie, vorab telefonischen Kontakt zu bekommen!

Verlage lieben das nicht, aber es ist immer wirksam: Versuchen Sie, einen Ansprechpartner ans Telefon zu bekommen, dem Sie ganz kurz (!) Ihr Buchprojekt vorstellen. Es geht nur darum, dass Ihre Mail mit Exposé und Probetext dann nicht mehr eine von Tausenden ist, sondern eine, die mit einer Stimme und einem Gespräch in Verbindung gebracht werden kann. Es ist nicht einfach, da durchzukommen, aber probieren Sie es zumindest!

7. Lassen Sie sich für die Verlagssuche coachen!

All das und noch viel mehr vermitteln wir Ihnen gerne in einem individuellen Coaching. Nehmen Sie das Thema nicht auf die leichte Schulter und lassen Sie sich begleiten von unseren Spezialisten, die wissen, wie Verlage ticken und die den Buchmarkt gut kennen. Es wäre doch schade, wenn Ihr Buchprojekt nur deshalb keinen Verlag findet, weil Sie aus Unwissenheit vermeidbare Anfängerfehler gemacht haben!

Und wenn doch kein Verlag anbeißt: Sie sind nicht auf ihn angewiesen! Selfpublishing wird immer einfacher und es gibt viele verschiedene Möglichkeiten dafür. Selfpublishing ist nicht zweite Wahl für Autoren, die keinen Verlag gefunden haben, sondern eine von zwei sehr diskutablen und gleichwertigen Möglichkeiten. Auch da beraten und begleiten wir von GORUS Sie sehr gerne.

Achim Gralke