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Wie Sie einen Blog so schreiben, dass er auch gelesen wird

„Warum liest keiner meine Blogs?“ Der mich das nach einem Workshop bei einem Kaffee fragte, überragte mich mindestens um einen Kopf, ein beeindruckender Mann, überzeugend, eloquent. Aber jetzt stand er vor einem Rätsel: „Wozu stecke ich so viel Zeit und Mühe ins Schreiben, wenn es am Ende doch niemanden zu interessieren scheint? Kaum Likes, keine Kommentare – nichts. Das ist echt frustrierend!“
Wie konnte das diesem Mann passieren?

Warum die ersten Sätze so wichtig sind

Warum manche Blogbeiträge ins Leere laufen können und wie Sie das verhindern, möchte ich Ihnen in einem kleinen Spiel erklären:

Sie sagen mir, wozu Sie einen Blog schreiben wollen. Und ich sage Ihnen, wie ich vermutlich auf die ersten Sätze in Ihrem Blog reagiere.

1. Sie haben der Welt etwas zu sagen? „Oje, wenn ich jedem meine Zeit leihen würde, der glaubt, etwas zu sagen zu haben …“

2. Sie wollen Ihre Marke bekannt machen? „Bei Werbung bin ich sofort weg – und komme nie wieder.“

3. Sie sind IT-Fachmann und bieten Ihre Hilfe für private Webseitenbetreiber an, kennen jedes Problem und haben eine Lösung dafür? „Ich sagte doch schon: Bitte keine Werbung!“

4. Sie sind IT-Fachmann und haben sich kürzlich furchtbar geärgert, weil Google eine Website partout nicht finden wollte, obwohl Sie bei der Indexierung eigentlich alles richtig gemacht haben? „Ok, Sie haben mich! Genau so geht es mir nämlich auch gerade. Erzählen Sie mir, wie Sie das Problem gelöst haben!“

Ihr Blog muss Ihre Leser abholen

Worin unterscheiden sich die letzten beiden Beispiele? Das Angebot ist doch eigentlich dasselbe, oder? Wenn Sie Ihren Blog so beginnen wie in dem letzten Beispiel, dann holen Sie Ihre Leser, bei deren Problem ab. Und noch besser: Sie holen sie bei dem ab, wie sich das Problem für sie anfühlt: Die sind nämlich genervt und ärgern sich, weil sie das mit der Indexierung nicht hinkriegen. So wie Sie damals. Und was am allerbesten ist: Sie erzählen etwas über sich: Sie hatten schon einmal dasselbe Problem und waren genauso genervt wie Ihre Leser. 

Wenn Sie so in Ihren Blog einsteigen, dann kann Ihre Leser sich mit Ihnen identifizieren und vertrauen Ihnen. Das Allerwichtigste haben Sie also schon einmal geschafft: Ihre Leser wollen wissen, was Sie zu sagen haben – und lesen weiter.

Ihr Blog muss Ihren Lesern etwas geben

Jetzt müssen Sie Ihre Leser bei der Stange halten. Das heißt: Liefern Sie sinnhaften Content, der ihnen weiterhilft. Erklären Sie, wo das Problem lag und wie Sie es gelöst haben. Tun Sie das kostenlos. Schicken Sie Ihre Leser an dieser Stelle bitte nicht auf Ihre Angebotsseite! Das würde sie enttäuschen.

Sie haben jetzt natürlich kein Geld verdient. Aber das nächste Mal, wenn Ihre Leser ein ähnliches Problem haben, für dessen Lösung sie auch zu zahlen bereit sind, gehen sie zuallererst auf Ihre Seite. Denn Sie haben ihnen schon einmal geholfen. Und so haben Sie sich mit Ihrem Blogbeitrag einen entscheidenden Vorteil gegenüber allen anderen verschafft, die ähnliche Dienstleistungen anbieten wie Sie: Ihre Leser vertrauen Ihnen.

Wenn Sie möchten, können Sie am Schluss noch einen Call to action einbauen. Eine Bitte um einen Like zum Beispiel, wenn der Beitrag hilfreich  war. 

Fanden Sie meinen Blog hilfreich? Dann bitte liken und teilen!

Stephan Dohle