Als ich das las, war ich echt geschockt: Seit 2004 ist die Innovationstätigkeit im Mittelstand um 49 Prozent zurückgegangen. In meinen Augen eine richtig dramatische Entwicklung. Das hat mich wirklich umgehauen.
Gut, laut dieser Studie der KfW haben gesamtwirtschaftlich gesehen die Ausgaben für Innovation und Forschung und Entwicklung in Deutschland zwar zugenommen, aber das lag hauptsächlich an den Investitionen der wenigen ganz großen Unternehmen. In der Breite aber bröckelt es. Überall? Nein, nicht überall …
Innovation mit angezogener Handbremse? Geht nicht.
Zuletzt noch einmal richtig übel ausgebremst durch die Corona-Krise, trauen sich die mittelständischen Unternehmen offenbar nicht mehr, den Blick in die Zukunft zu werfen: Wo will ich in zehn, in zwanzig Jahren sein? Wo sind die Chancen? Und noch weniger trauen sie sich, in diese Zukunft zu investieren. In meinen Augen ist das mehr als verständlich: Finanzielle Risiken in völlig unberechenbaren Zeiten eingehen, das kann ja schnell existenzbedrohend für ein kleineres Unternehmen werden. Andererseits: Ohne Weiterentwicklung und Innovation in der Breite bewegt sich auf Dauer gar nichts mehr – weder in der Wirtschaft noch in der Gesellschaft.
Aber es gibt auch andere Beispiele: Unternehmer, die immer wieder den Mut haben, sich selbst neu zu erfinden, die wissen, dass nur Innovation der Weg in die Zukunft ist.
Intelligente Duschköpfe
Ich bin zum Beispiel ein Fan von Hans Grohe, dem Düsseldorfer Armaturenhersteller (und nebenher Mitsponsor eines erfolgreichen Radsportteams). Die machen in meinen Augen schon immer die geilsten Duschköpfe, Wasserhähne, Waschtischarmaturen … Habe ich selbst in meiner Zeit als Bauleiter schon viele von verbaut. Und jetzt arbeitet Hans Grohe daran, diese Armaturen intelligent zu machen, die Digitalisierung ins Badezimmer zu bringen. Zeichen der Zeit erkannt, Segel gesetzt! Finde ich klasse.
Oder Kiekert: Die bauen Schließsysteme für Autotüren. Und auch wenn das selbstfahrende Auto noch nicht da ist. Sie wissen, wenn es kommt, dann wird jeder Besitzer eines solchen Fahrzeugs auch erwarten, dass die Tür sich von selbst öffnet und schließt – und dabei sowohl von hinten heranrasende Radfahrer als auch im toten Winkel lauernde Poller im Auge behält. Also entwickelt Kiekert jetzt schon diese intelligente Autotüren – und wird sie als Erster am Start haben, wenn der Markt danach verlangt.
Der schönste Job der Welt
Solche Unternehmen, solche Unternehmer machen mir Mut. Und ich erlebe sie bei meiner Arbeit bei Gorus Consulting fast täglich: Menschen, die sich neu erfinden. Die über ihren eigenen Tellerrand schauen. Die aus ihrem eigenen blinden Fleck heraustreten. Die Zukunft selbst in die Hand nehmen.
Für diese Menschen arbeiten wir hier bei Gorus Consulting. Wir unterstützen sie dabei, sich neu aufzustellen, Innovation zu wagen. Ich könnt mir keinen schöneren Job vorstellen!
Tobias Pursche