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Green Screen: eine Technik, die Ihnen für Ihr Videosetting grenzenlose Möglichkeiten eröffnet

Unendliche Weiten – sprechen Sie doch mit Ihrem Publikum vom Weltraum aus. Oder laden Sie Ihre Zuschauer zu sich auf die höchsten Gipfel des Himalaya oder in die turbulente Betriebsamkeit des Time Square in New York ein.

In meinem Blogbeitrag über Vertrauensaufbau per Video hatte ich versprochen, Ihnen zu verraten, wie Sie auch bei Studioaufnahmen tolle Settings für Ihren Videoauftritt hinbekommen. Mit der Technik, die ich Ihnen heute vorstelle, sind Ihrer „Reiselust“, Ihrer Fantasie und Kreativität überhaupt keine Grenzen gesetzt. Sie können die verrücktesten Sachen machen.

Alles, was Sie dazu brauchen, ist eine große, grüne Leinwand – den sogenannten Green Screen.

Was ein Green Screen möglich macht

Sie sind täglich Zeuge, wie diese Technik angewendet wird. Karen Miosga, Ingo Zamperoni, Gundula Gause: Sie alle stehen in den Tagesthemen und im Heute Journal vor einem Green Screen. Weltkugel, Wetterkarte, alles, was Sie im Hintergrund sehen, ist nur für den Zuschauer eingeblendet.

Ich liebe diese Technik. Mit ihr kann ich jedes erdenkliche Setting zaubern und die abgefahrenste Idee umsetzen. Gut: Wenn es wirklich absolut realistisch aussehen soll, hat der Green Screen auch seine Grenzen. Aber im Vergleich zu früheren, billigen Filmproduktionen, bei denen die Filmcrew die Technik anwendete, um sich einen teuren Dreh an Originalschauplätzen zu sparen, ist sie heute schon so ausgereift, dass es kaum noch zu erkennen ist.

Wie die Technik funktioniert

Wie also funktioniert der Green Screen? Ich spanne dafür in unserem Studio eine große grüne Leinwand auf. Vor der als Hintergrund wird gedreht. In der Postproduktion kann ich mithilfe eines cleveren Algorithmus dann diese Grüntöne rausrechnen und stattdessen einen Hintergrund meiner Wahl einziehen. Fertig ist das Setting in der Wüste Gobi.

Wenn Sie selbst diese Technik anwenden wollen, achten Sie aber darauf, sich von deren unendlichen Möglichkeiten nicht verführen zu lassen. Nicht alles, was geht, sollte man auch machen. Wenn zum Beispiel Ihr Video eher inhaltslastig ist und es darauf ankommt, was Sie zu sagen haben, verzichten Sie lieber auf allzu ausgefallene Hintergründe. Die lenken im Zweifel Ihre Zuschauer von Ihrer Aussage ab. Ruhige, einfache Settings sind in solchen Fällen die bessere Wahl.

Worauf Sie achten müssen

Ganz wichtig ist, dass das Green supergleichmäßig ausgeleuchtet ist. Hell/Dunkel-Unterschiede können später nicht oder nur schlecht rausgerechnet werden. Auch dürfen Sie als Protagonist nicht zu nah am Green Screen sitzen oder stehen, sonst strahlt das Grün auf Sie ab und Sie haben im fertigen Video plötzlich grüne Haare und grüne Haut.

Ein klassischer Anfängerfehler ist es, einen zu kleinen Green Screen zu verwenden. Wenn dann eine Hand oder ein Fuß aus dem Green herausgeht, war der ganze Dreh umsonst. Habe ich auch schon erlebt und mich nicht schlecht geärgert. Hat mich aus den unendlichen Weiten zurück auf den Boden der Tatsachen geholt.

Oliver Scheffer