Gute Kunden, die von heute auf morgen ohne ein weiteres Wort abspringen. Ansprechpartner, die sich am Telefon verleugnen lassen. Mails, die unbeantwortet bleiben. So was prägt einen. Und so was haben in den Krisen der letzten Jahre einige Klienten erlebt, die mir ihre Geschichte erzählten. Es herrscht im Business ein anderer Ton. Ein anderes Verantwortungsgefühl füreinander.
Als wenn in einer Situation, in der viele das Gefühl haben, es geht mit ihrem Business nicht mehr weiter, der gute Ton einfach abgestellt wird.
Jeder scheint sich selbst der Nächste zu sein. Schade. Übel. Und die Wut der Klienten, auch eine gewisse Traurigkeit, die kann ich gut nachvollziehen. Weil ich das selbst erlebt habe, so aufs Abstellgleis gestellt zu werden. Plötzlich in einer Situation zu sein, wo ich das Gefühl hatte, es geht nicht weiter. Was habe ich getan? Etwas, was ich heute meinen Klienten, Ihnen rate, um aus der Krise rauszufinden.
Ein hartes Business – verraten und verkauft
Was also war geschehen? Ich habe damals in Berlin für etliche Jahre Brand Communication für große Marken gemacht und war für Produkteinführungen namhafter Konzerne verantwortlich. Das waren große Namen wie Sony, BMW, Microsoft, Eckes Granini. Eine sehr spannende Zeit.
Was ich damals als extrem anstrengend empfand, war der ständige Kampf: Die Akquise, der Druck, immer neue Kunden anschleppen zu müssen. Tagelang eine Idee entwickeln und dann umsonst um den Auftrag pitchen. Immer mehr Kanäle, immer aufwendigeres Marketing, immer wieder verhandeln und mich wie Sauerbier anpreisen. Ein hartes Business. Aber ein Business, in dem ich richtig gut war.
Und dennoch: Selbst nach der super erfolgreichen und preisgekrönten Einführung einer neuen Spiele-Konsole, wurde der Rahmenvertrag nicht verlängert.
Wie ich mich da gefühlt habe? Naja …
Und das Schlimmste für mich in diesem Moment: Ich wusste nicht, wie es weitergehen sollte. Ich hatte keinen Plan …
Was mir in diesem Moment geholfen hat? Etwas, was ich Ihnen rate, auch zu tun, um Ihr Business voranzubringen.
Ein Business mit Zukunft – Wie Sie sich neu erfinden
Ich habe innegehalten. Ich habe meinem ersten Impuls widerstanden, mich in einen neuen Kampf zu stürzen, weiterzukämpfen und das, was ich Jahre getan hatte, in einer anderen Agentur zu machen.
Ich ließ dieses Gefühl der Unsicherheit, wie es weitergehen sollte, zu. Jahre war ich durchgetaktet gewesen, jetzt hatte ich für meine Tage keinen Plan. Ich machte, worauf ich Bock hatte. Wobei ich merkte: Mir ist das gar nicht mehr so klar, worauf ich Bock habe. Mir wurde immer deutlicher: Ich muss mich neu erfinden, um mich wieder gut zu fühlen. Um wieder in die Spur zu kommen.
Und ich glaube: Heute sind viele Unternehmer und Entscheider mit ihrem Business genau an dem Punkt: Sie merken, wir können das, was sie die Jahre über erfolgreich getan haben, nicht mehr weiter erfolgreich tun. Sie wissen aber nicht, welcher Weg da raus führt.
Sie müssen sich ebenfalls neu erfinden. Und sich deshalb unter anderem die Fragen stellen, die ich mir damals gestellt habe: Was machen Sie eigentlich Was ist Ihnen wichtig? Was macht Ihnen Spaß? Worauf sind Sie stolz? Aber auch eine Frage, die für mich damals keine Rolle spielte, aber für meine Klienten heute: Wozu ist Ihr Unternehmen da?
Die Antworten, die ich damals für mich gefunden habe, haben mich aus Berlin an den Bodensee geführt – und auch dazu, dass ich wirksame Business- und Unternehmenskommunikation heute anders sehe. Kein Branding. Kein Anpreisen wir Sauerbier. Sondern eine Kommunikation, die an den Wurzeln der Wirksamkeit ansetzt. Aber das ist ein andere Baustelle.
In Berlin habe ich lange nicht gemerkt, wie schwer mir alles fiel, wie unfrei mich mein Agentur-Alltag machte. Wie sehr mich dieses tägliche Kämpfen an der Branding-Front auslaugte. Und dass ich eigentlich auch für etwas ganz anderes angetreten war.
Für was sind Sie angetreten? Was tun Sie immer dann, wenn Sie erfolgreich sind? Was tun Sie, wenn Sie das Gefühl haben, es läuft für Sie, kein Krampf, kein Kampf?
Wenn Sie das für sich finden, wenn Sie an die Wurzeln Ihres Business rühren, dann bin ich sicher, werden Sie einen Weg aus jeder Krise finden.
Tobias Pursche